Hallo in die Runde! Schön, euch wieder im Blog begrüßen zu dürfen 🙂
Im letzten Blogbeitrag ging es um unsere Fahrt durch den Yukon, unseren Aufenthalt in Whitehorse und die Fahrt Richtung Jasper Nationalpark. Den Bericht haben wir am 28.06 veröffentlich, ist also schon ein paar Tage her.
Für das Hochladen der neuen Blogbeiträge sind wir auf eine halbwegs gute WLAN-Verbindung angewiesen. Den letzten Beitrag haben wir z.B. im Visitor Center von Lake Louise veröffentlicht. Max saß dort ungefähr 2,5 Stunden, um den Blog fertig zu schreiben und die Bilder für den Beitrag in die Mediathek von WordPress hochzuladen. Das dauert ewig und erfordert eine Menge Geduld, die oft nicht vorhanden ist. 😀
Eine weitere Möglichkeit Beiträge hochzuladen, sind RV-Parks, welche meist Wifi anbieten. Da diese aber relativ teuer sind, gönnen wir uns diesen Luxus nicht sehr oft. Der Blog muss natürlich schon so weit geschrieben sein, dass man diesen dann auch hochladen kann. Da wir in den ersten 4 Wochen jetzt über 8000km auf der Uhr und einiges erlebt haben, blieb, wie ihr euch sicher vorstellen könnt, nicht allzu viel Zeit, um die Beiträge zu schreiben.
Bitte versteht das nicht falsch, hier möchte sich niemand beschweren. Uns geht’s besser, denn je und wir schreiben den Blog super gerne. Wir möchten nur, dass verständlich wird, warum die Beiträge aktuell so lange auf sich warten lassen, und was für ein Aufwand dahintersteckt, diese zu erstellen. Zugegeben, ich (Max) hab es mir auch etwas einfacher und schneller vorgestellt. Umso besser, eine coole Herausforderung.
So, jetzt aber zurück zum Abenteuer! Dieser Beitrag wird all die Highlights über den Jasper NP, den Banff NP mit seinen weltbekannten Bergseen und unserer Route zurück nach Alaska beinhalten und wird dementsprechend etwas länger. Plant also etwas mehr Zeit ein als gewohnt, schnappt euch einen Snack und ein Kaltgetränk und dann geht’s los. 🙂 (Lesezeit ca. 20 Minuten)
Wir kamen also, nach langer Fahrt, endlich im Jasper Nationalpark an. Noch bevor wir die nordöstliche Parkgrenze erreichten, durften wir schon eine wirklich geniale Berglandschaft bewundern. Unmittelbar vor dem Kontrollpunkt des Parks sahen wir dann einen Coyoten und mehrere Bighorn Sheeps. Die Tierwelt des Jaspers schien uns also schonmal wohl gesonnen.
An der Parkgrenze kauften wir dann den Annual Pass. Dieser ist, vom Prinzip her, derselbe wie in den USA. Man bezahlt einen Pass und kann landesweit alle Nationalparks besuchen. In diesem Fall hat uns der Pass $157 kanadische Dollar gekostet. Umgerechnet sind das ca. 108€. Der Pass ist für ein Jahr gültig.
Alternativ hätte man sich auch Tageskarten kaufen können. Diese hätten uns pro Person $22 Dollar gekostet. Also insgesamt 30€ pro Tag. Da wir mehrere Tage im Jasper NP, sowie im Yoho und im Banff NP geplant hatten, war die Rechnung einfach.
Wir fuhren also durch den Park und verschafften uns erstmal einen Überblick auf einer Karte. Da wir so früh in der Saison nicht mit einem extremen Andrang rechneten, hatten wir keine Übernachtungsmöglichkeit reserviert. Das war, nach kurzem Gespräch am ersten Campground, ein Fehler. Der Park ist auch im Juni bereits super gut besucht. Hinzu kam, dass wir an einem Freitag dort anreisten, was die ganze Sache natürlich nicht besser machte. Die Dame am Empfang schickte uns dann zur „letzten Option“, dem Overflow Campground.
Der Campground war ein sehr großer Schotterplatz, der mit Parkbänken und Toiletten ausgestattet war. Außerdem konnte man sich Trinkwasser vom Hahn holen. Für umgerechnet 12€ die Nacht, hatten wir also trotzdem alles, was wir brauchten. Das Prinzip dieser Campgrounds hatten wir schonmal beschrieben, man bezahlt per Umschlag und schreibt sich selbst die Quittung, welche man dann an seinen Platz hängt.
Nachdem wir unseren Schlafplatz gefunden hatten, wollten wir gegen Nachmittag aber unbedingt nochmal los. Wir hatten uns vorher über die Gegend und den Park nicht wirklich gut informiert, weshalb wir einfach drauflosfuhren. Spontan war dann das Ziel des Abends der Magline Lake. Die Fahrt zum See war durch Natur geprägt und super schön.
Vor Ort angekommen spazierten wir um den See und fotografierten viel. Das Panorama war traumhaft und es war nicht viel los. Wir wollten den Sonnenuntergang am See beobachten, allerdings waren wir viel zu früh dort. Um 5 Stunden zu überbrücken, machten wir uns am Parkplatz Nudeln und besprachen das weitere Vorgehen. Da unser Timing einfach unpassend für den Sonnenuntergang war, beschlossen wir zurückzufahren und hofften auf Wildlife Beobachtungen.
Kurz bevor wir losfuhren, ließen wir die Drohne steigen. Es war nicht viel los und wir hatten reichlich Zeit. Die Bilder und Videos sind klasse geworden, allerdings hatten wir enormes Glück! Kurz nachdem wir die Drohne wieder eingepackt hatten, kam eine Frau auf den Parkplatz gesprintet und suchte nach dem Drohnenpilot. Max hatte mitbekommen, dass die Rangerin einen anderen Touristen nach den Leuten mit der Drohne fragte und wir stiegen schnell ein und fuhren los.
Da wir uns vorher nicht über die Regeln informiert haben und uns in dem Moment auch keine Gedanken darüber machten, hätte es ziemlich teuer für uns werden können! Drohnen sind in Nationalparks streng verboten und eigentlich ist uns das auch klar. In diesem Fall fühlten wir uns aber so frei, dass wir einfach nicht darüber nachdachten. Blödheit schützt vor Strafe nicht, wir hatten einfach nur Glück. Bis zu 25000$ kann der Spaß kosten. Respektiert also die Regeln, oder informiert euch vorher über Ausnahmegenehmigungen. Die Strafen sind, völlig zu Recht, zu teuer für solch eine Erinnerung. Man stelle sich mal vor, nur jeder dritte Besucher würde dort eine Drohne fliegen lassen. Das wäre ein absolutes Chaos. Die Bilder und Videos des Sees, die mit der Drohne von uns aufgenommen wurden, werden aus diesem Grund auch niemals irgendwo veröffentlicht.
Wir verließen den See dann, mit halbwegs schlechtem Gewissen, in Richtung Tal. Auf dem Rückweg sahen wir, nur durch Zufall, einen Weißkopf Seeadler am Medicine Lake. Wir hielten sofort an und kurz darauf sahen wir auch das Nest der Adler. Max packte sofort sein Wildlife Objektiv aus und wir verbrachten einige Zeit auf dem Parkplatz und beobachteten die Greifvögel. Die Bilder, die dort entstanden, standen schon sehr lange auf Max seiner Fotografie-Liste. Wir hatten sogar Glück und es war tatsächlich Nachwuchs im Nest. Gleich zwei junge Adler konnten wir dort ausfindig machen. Was für ein epischer Moment!
Nachdem die Bilder und Videos im Kasten waren und die Sonne langsam unterging, fuhren wir weiter.
Kurz darauf sahen wir tatsächlich noch eine Grizzly Dame mit ihrem Nachwuchs. Wir hielten kurz, aber noch bevor wir standen, kam eine Rangerin, die alle Autos zum sofortigen Weiterfahren aufforderte.
Im Nachhinein betrachtet, hat die Rangerin alles richtig gemacht und die Tiere geschützt. Wir sahen die Bären sehr spät am Straßenrand und waren dadurch viel zu nah an den Tieren. Natürlich freut man sich extrem, wenn man solch eine Beobachtung macht. Man vergisst aber durch die Freude schnell, was für die Tiere am besten ist. Platz und Ruhe!
Wir haben in der kurzen Zeit leider schon viele Situationen erlebt, in denen die Menschen einfach extrem egoistisch sind und absolut nicht nachdenken.
Auf dem Weg zurück ins Tal hielten wir dann noch am Magline Overlook. Ein toller Ort, um den Sonnenuntergang über dem Valley zu beobachten.
Gegen 22:30Uhr kamen wir auf unserem Campground an und waren entsprechend K.O. Was für ein genialer erster Tag, im Jasper Nationalpark. Unglaublich, was wir in so kurzer Zeit vor Ort schon alles sehen durften.
Max konnte in der Nacht kaum Schlaf finden. Vermutlich lag es an all den Erlebnissen, die in so kurzer Zeit gar nicht verarbeitet werden konnten. Dementsprechend starteten wir den neuen Tag, Tag Nummer 17, super spät. Bei Kaffee und Frühstück überlegten wir, was wir an diesem Tag Unternehmen wollten.
Nach all den Kilometern im Auto, war es an der Zeit, eine Wanderung in Angriff zu nehmen. Wir entschieden uns für den „Valley of the five Lakes“- Trail. Am Parkplatz angekommen, mussten wir mit Ernüchterung feststellen, dass dieser komplett voll war. Wir sahen an diesem Samstagvormittag nicht eine einzige freie Parklücke und hatten auch absolut keine Lust darauf, den Trail mit einer Hundertschaft zu bestreiten.
Wir fuhren also planlos weiter und kamen durch Zufall am „Athabasca Falls“- Schild vorbei. Dort wollten wir unser Glück vorerst versuchen, bevor wir später am Tag nochmal zum ursprünglich geplanten Trail zurückkehren würden.
An den Falls angekommen war es, wie vermutet, ebenfalls überfüllt. Die Autos parkten bereits an der Straße, im Parkverbot und überall dort, wo man nicht parken sollte. Dafür war wohl das Schild vor dem eigentlichen Parkplatz verantwortlich, welches aussagte, dass der Parkplatz voll sei. Wir fuhren trotzdem auf den Parkplatz, um zu wenden und stellten dabei fest, dass hier noch jede Menge freier Platz war.
Vermutlich werden diese Schilder also im Frühjahr aufgestellt und kurz vor Wintereinbruch wieder eingesammelt, was die Parkplatzsituation natürlich nicht verbessert.
Die Wasserfälle an sich sind beeindruckend und es lohnt sich, dort vorbeizuschauen. Die Fälle mit den Bergen im Hintergrund ein paar Tannen drum herum bieten ein super Fotomotiv. Vorausgesetzt man findet einen ruhigen Moment zwischen all den anderen Menschen, die genau dasselbe Bild machen möchten. Ein Besuch am frühen Morgen oder am späten Abend ist also empfehlenswert.
Am frühen Nachmittag fuhren wir dann zurück zum Parkplatz des Trails. Wir fanden auf Anhieb einen Parkplatz und machten uns auf den Weg. Der Rundweg betrug ca. 5km durch schöne Natur. Die Seen mit ihrer unbeschreiblichen Wasserfärbung waren das Highlight dieser Wanderung.
Der Trail war einfach zu gehen und ist für jeden zu empfehlen. Es ist nur empfehlenswert auf die Schilder zu achten, die den Weg beschreiben. Andernfalls endet es nämlich wie bei uns, mit der doppelten Menge an Kilometern. Wir haben eine Ausfahrt verpasst und so zwei Trails miteinander verbunden.
Den Tag ließen wir dann am Jasper Lake zum Sonnenuntergang ausklingen, bevor wir eine zweite Nacht auf dem Overflow Campground verbrachten. Der See bietet eine klasse Kulisse und ist zudem nur knietief. An einem warmen Sommertag lohnt sich hier also ein Besuch nach einer Wanderung, um etwas durch das Wasser zu schlendern und die Füße abzukühlen. Zudem ein weiteres, hervorragendes Fotomotiv des Parks.
Am Folgetag brauchten wir mal etwas Kontrast zur Natur und fuhren nach Jasper. Wir kauften ein paar Lebensmittel ein, füllten unsere Kühlbox mit Eis und machten einen Gift Shop unsicher. Jasper ist eine hübsche, kleine Stadt mit ca. 5000 Einwohnern und liegt mitten im Nationalpark.
Durch Zufall fanden wir eine Sportsbar, die das letzte Gruppenspiel der deutschen gegen die Schweiz übertrug. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Zudem stärkten wir uns mit Burgern und Kaltgetränken.
Nach dem Spiel ging es für uns weiter Richtung Banff. Der Weg von Jasper nach Banff führte uns über den Icefield Parksway, wohl mit einer der schönsten Straßen der Welt. Die Strecke beträgt 227km und verbindet den Jasper Nationalpark mit dem Banff Nationalpark. Während der Fahrt vorbei an unglaublichen Bergwelten, dem Columbia Icefield, Gletschern und eiskalten Flüssen, wird man quasi zum Anhalten gezwungen. Für diese Strecke sollten man sich, wenn man Glück mit dem Wetter hat, mindestens einen halben Tag Zeit nehmen!
Gleich zu Beginn dieser Strecke hielten wir noch an den Sunwapta Falls, wo wir eine kurze Wanderung zu den Lower Falls machten, bevor wir uns die eigentliche Attraktion, die Upper Sunwapta Falls ansahen. Wir fanden diesen Wasserfall tatsächlich schöner, als die Athabasca Falls und empfehlen auch hier einen Besuch.
Unzählige Male hielten wir dann auf unserem Weg Richtung Banff an, um Fotos und Videos der Landschaft festzuhalten. Besonders der Athabasca Glacier, der einen Teil des Columbia Icefields bildet, war ein Highlight der Strecke.
Wir dachten darüber nach auf dem Icefield Parksway zu übernachten, hatten aber etwas Pech mit dem Wetter, weshalb wir bis nach Lake Louise durchfuhren.
Der Wecker holte uns am nächsten Morgen um 5Uhr aus dem Bett. Wir wollten den Sonnenaufgang am Lake Louise sehen.
Für den ein oder anderen mag unsere Reise bis hier hin extrem stressig klingen, doch wir sind jeden Tag angetrieben von all den Highlights und Erlebnissen, die uns erwarten. Es fühlt sich nicht nach Stress an, mehr nach Vorfreude und Abenteuerlust. Wir wollen immer mehr sehen und erleben. Das Einzige, was bisher fehlt, ist die Zeit zum Realisieren und Verarbeiten der Momente.
Wir kamen also am Lake Louise an und bereits um viertel nach fünf in der Früh war der Parkplatz halb voll. Hier handelt es sich nicht um einen kleinen Parkplatz und dementsprechend sah die Uferpromenade auch aus. Der See war gut besucht. Für das Parken zahlten wir 36,75$ für den ganzen Tag, also ca. 25€. Leider waren wir ein paar Minuten zu spät und verpassten das schönste Licht des Sonnenaufgangs.
Nachdem wir ein paar Fotos geschossen hatten, gingen wir zurück zum Van, um uns die Zähne zu putzen und etwas zu essen. Während wir uns stärkten, entschieden wir uns für den Agnes Lake Trail. Nach ca. 5km und 300-350 Höhenmetern hatten wir einen grandiosen Blick auf den See. Der türkise Lake Louise ist eingebettet in eine großartige Bergwelt, wobei man vom „Little Beehive“, dem Aussichtspunkt, an dem wir angekommen waren, nicht nur die Berge bewundern kann, sondern auch weit über die Landschaft und das Tal gucken kann.
Während der Wanderung lernten wir Mona und Sven aus Hannover kennen. Die beiden verbringen 4 Wochen in Kanada und sind super sympathisch. Wir haben uns lange unterhalten und über unsere bisherigen Reiseerlebnisse ausgetauscht. Leider trennten sich unsere Wege am Parkplatz angekommen wieder, trotzdem bleiben wir in Kontakt :-).
Wir waren dann auch froh, als wir den See wieder verließen, denn um die Mittagszeit war dort die Hölle auf Erden los und es war absolut nicht zu genießen! Fazit zu diesem See: Schön, aber nicht nochmal. Der Hype um den Lake Louise ist riesig, wenn es nach uns geht zu riesig.
Wir wollten uns hier eigentlich einen Campground mit Dusche und Wlan gönnen, der Versuch scheiterte aber, da alles voll war. Es wurde dann der Monarch Campground. Dieser lag bereits im angrenzendes Yoho Nationalpark auf unserem Weg zum Emerald Lake, der unser nächstes Ziel war.
Da wir jetzt wussten, wann das Licht des Sonnenaufgangs am besten war und wann die Menschenmenge eintrudelten, klingelte der Wecker am nächsten Morgen bereits um 04:30Uhr. Nach 15-20 Minuten Fahrt kamen wir am See an und der Parkplatz war leer. Lediglich mit zwei anderen Fotografen „mussten“ wir uns die Kulisse teilen. Die Stimmung war mystisch, denn der Nebel lag auf über der Wasseroberfläche. Die Sonne ging hinter den Bergen auf, weshalb nicht viel Licht auf das Wasser viel. Es war nicht der Sonnenaufgang, den Max sich für seine Fotos gewünscht hatte und doch war er genial. Während Max fotografierte, kam Viki auf die geniale Idee, einen Kaffee am Seeufer zu machen. Unser kleiner Gaskocher war schnell aufgebaut und der warme Kaffee kam genau richtig.
Nachdem die Fotos im Kasten waren, starteten wir unsere Wanderung um den Emerald Lake. Während wir um den See spazierten, schickte die Sonne das erste Licht über die Bergspitzen und wir konnten schon bald unsere Mützen und Jacken ausziehen. Für die 5km brauchten wir ungefähr 1,5 Stunden. Dabei entstanden super viele Fotos, denn die Kulisse war auch hier atemberaubend.
Zurück am Parkplatz zogen wir uns um und aßen eine Kleinigkeit. Während wir dies taten, schielte Viki immer wieder mit einem Auge auf den Canou Verleih gegenüber. Insgeheim war es ihr Wunsch, über den See zu schippern.
Wir hatten von Mona und Sven bereits erfahren, dass hier lange bevor der Verleih überhaupt öffnete, eine Schlange gebildet wurde. Da wir beide absolut keine Fans von Schlangen sind und das Leihen der Canous auch nicht gerade günstig war, beobachteten wir erstmal das Geschehen.
Tatsächlich stellten sich die ersten Leute bereits um 08:30Uhr vor den Eingang des Verleihs, welcher seine Tore um 10Uhr öffnete. Als wir das sahen, dachten wir nur: “Leute, What the fuck??“
Da es eine einmalige Aktion sein würde, trafen wir den Kompromiss, nicht länger als 30 Minuten anzustehen. Das hat dann auch funktioniert und wir warteten ungefähr 25 Minuten vor dem Verleih. Um kurz nach 10Uhr paddelten wir also für eine Stunde über den Emerald Lake. Mit der Bluetooth Box bewaffnet und passender Musik, war es wirklich ein klasse Erlebnis, wofür man dann doch gerne 62€ investierte. Mit der Kulisse, traumhaftem Wetter und wenig anderen Leuten auf dem Wasser, hat es sich sehr gelohnt.
Wir fuhren im Anschluss Richtung Banff und kamen dort am frühen Nachmittag an. Auf dem Campground gab es Duschen, die wir beide auch nötig hatten. Bevor es Hotdogs gab, nutzte Max die Zeit, um Bilder zu sortieren und den Blog weiterzuschreiben.
Bevor wir dann am nächsten Morgen in die Stadt starten wollten, hatten wir den ersten kleinen Schockmoment mit unserem Van. Beim Versuch, diesen zu starten, tat sich erstmal gar nichts. An dem Punkt der Reise, an dem wir am weitesten von Alaska entfernt waren, sollte also der Motor nicht mehr starten? Ein Glück nicht. Nach 3-4 Versuchen startete er zuverlässig. Woran es lag? Keine Ahnung.
Die Stadt Banff ist wirklich schön gelegen und ist natürlich total touristisch gestaltet. Zumindest die Fußgängerzone, in der wir unterwegs waren. Hier gibt es Restaurants, Gift Shops, eine Visitor Information und alles, was man sich halt so von einer Fußgängerzone verspricht.
Im Visitor Center wurden wir dann auf Flyer von Shuttles zum Moraine Lake aufmerksam, dem See, den wir unbedingt sehen wollten.
Wir hatten uns zuvor dagegen entschieden, da man seit ein paar Jahren nicht mehr mit dem eigenen Auto dorthin gelangt und Max nicht gut mit knallvollen Bussen kann. Zudem waren die Shuttle Angebote relativ teuer.
Hier fanden wir nun ein Angebot, welches, in unseren Augen, bezahlbar war und nach ein paar Minuten des Überlegens buchten wir dieses dann auch. Für umgerechnet 50€ sollte uns das Shuttle dann zwei Tage später um 06:30Uhr zum Moraine Lake bringen und später wieder abholen. Die Angebote, die wir zuvor ausfindig machten, hätten mehr als das doppelte gekostet. Zum Moraine Lake aber später mehr.
Nachdem wir durch die Stadt schlenderten, fuhren wir noch tanken und stockten das Kaltgetränk Lager auf, bevor es zurück auf unseren Campground in der Nähe des Two Jack Lakes ging. Hier machten wir uns etwas zu essen, bevor wir zum Sonnenuntergang an den Minnewanka Lake fuhren. Es regnete, als wir dort ankamen, sollte aber vor dem Sonnenuntergang aufhören. Klasse Voraussetzungen also, für einen schönen Sunset!
Die Abendstimmung wurde tatsächlich immer besser, bloß der richtige Fotospot fehlte noch. Der Minnewanke Lake ist schön, keine Frage, aber nicht das, was Max sich unter dem Bild des Abends vorstellte. Wir fuhren also zurück zum Two Jack Lake und wurden sofort fündig. DAS Foto, was wir haben wollten. Der See ist unglaublich schön gelegen und der Vordergrund war auch schnell gebastelt, denn der Stamm lag vorher ein paar Meter weiter außerhalb des Wassers.
Unsere abendliche Wildlife Runde blieb im Anschluss leider ohne Erfolg.
Für den 27.06, unseren zweiundzwanzigsten Reisetag, war anhaltender Regen vorhergesagt. Wir nutzten also die wenigen, trockenen Minuten am Morgen, um uns Kaffee zu machen und fuhren dann zurück nach Lake Louise. Dort angekommen, nutzten wir das WLAN im Visitor Center, um zuhause anzurufen und einige Nachrichten zu versenden.
Wir machten uns dann noch schlau, wo wir das Shuttle am nächsten Morgen finden würden, bevor wir unser Nachtlager auf dem Lake Louise Campground bezogen.
Highlight des Tages war dann, wetterbedingt, der Filmeabend im Van. Viki durfte sich den ersten Film der Reise aussuchen und traf mit Hannah Montana voll ins Schwarze, was Max seinen Geschmack angeht.
Um 05:30Uhr klingelte der Wecker. Einer der wenigen Wecker, über den wir uns tatsächlich freuten, denn heute stand der Moraine Lake auf dem Programm. Unser Shuttle (Fairview) mit dem netten Fahrer Namens Kevin, fuhr pünktlich um 06:30Uhr los und eine halbe Stunde später standen wir an einem der schönsten Seen unserer Erde.
Und Leute, es war wirklich der absolute Hammer! Der See sieht tatsächlich so aus, wie ihr ihn von den Social Media Bildern kennt. Die Fotos benötigen keine, bis sehr wenig Bearbeitung. Max bearbeite seine Bilder super gerne, um das Beste aus den RAW-Dateien rauszubekommen (ohne KI, hinzufügen oder rausschneiden bestimmter Dinge etc.), aber hier war es einfach nicht notwendig.
Sicherlich einer der schönsten Orte, die wir bisher in unserem Leben sehen durften.
Wir verbrachten knapp 4 Stunden am See, spazierten am Ufer entlang und tranken einen Kaffee, bevor uns das Shuttle wieder einsammelte. Klar war mit fortschreitender Uhrzeit mehr los, aber es war nicht überlaufen und man konnte die Kulisse wirklich einatmen. Das hat sich gelohnt!!!
Da wir nicht weit weg vom Visitor Center abgesetzt wurden, wollten wir das WLAN nochmal nutzen, um den sechsten Blogbeitrag endlich hochzuladen. „Mal eben“, versteht sich. Kurz bevor Vikis Hutschnur riss, konnte Max das Vorhaben abschließen.
Über den Icefield Parksway fuhren wir dann wieder zurück nach Jasper und begannen somit unsere Tour zurück in den hohen Norden. Bei tollem Wetter konnten wir die Landschaft der berühmten Bergstraße ordentlich genießen und kamen am Abend erneut auf der Overflow Campground an.
Hier fiel uns gleich das deutsche Kennzeichen von unseren Nachbarn auf uns es dauerte nicht lange, bis wir ins Gespräch kamen. Heike und Peter kamen bei genauerer Nachfrage tatsächlich aus Reichshof, was nur ein paar Kilometer von Drabenderhöhe entfernt liegt. Klein ist die Welt!
Die beiden bereisen schon seit vielen Jahren zusammen die Welt und hatten einiges zu berichten. Tatsächlich waren wir nicht die einzigen, die Heike und Peter diesmal kennenlernten und so stießen später noch Laura, Jessie und Hund Mogli dazu. Und als ob das nicht schon Zufall genug gewesen wäre, kamen noch Freunde von Laura und Jessie dazu. Marie und Jenny kamen frisch aus dem Yukon und schließen sich der Runde an.
Es ergab sich ein richtiges, kleines Traveller Meeting und wir saßen lange zusammen tauschten Erfahrungen und Pläne aus. Ein super cooler und lustiger Abend.
Bis auf Marie und Jenny hatten wir nun alle denselben Plan bzw. dieselbe Route Richtung Norden vor. Die 37, über den Cassiar Highway in den Yukon.
Mit Laura und Jessie verabredeten wir uns am nächsten Tag noch in Jasper in der Sportsbar, um das Achtelfinale der EM zu gucken. Heike und Peter wollten noch eine Wanderung am Magline Lake unternehmen, bevor sie Jasper ebenfalls in Richtung Prince George verließen. Laura und Jessie blieben noch einen weiteren Tag vor Ort. Unsere Wege trennten sich also an diesem Tag und wir hoffen, dass wir uns auf der Reise irgendwo nochmal wieder treffen.
Wir fuhren also nach dem Spiel los und kamen nach ca. 3 Stunden Fahrt am Pruden Lake an, welcher kurz vor Prince George liegt. Highlight der Strecke war der Mt. Robson. Der Berg ist 3954m hoch und wirklich imposant! Zudem ist das Visitor Center, welches sich unmittelbar an der Straße befindet, mit viel Liebe hergerichtet.
In Prince George tankten wir voll und duschten an der Tankstelle für 7$. Ansonsten haben wir den fünfundzwanzigsten Reisetag mit Kilometern geschmückt. Wir fanden die Landschaft nicht super spannend und hielten zum ersten Mal in Smithers, einer netten kleinen Stadt, in der die Läden leider sonntags geschlossen hatten. Später kamen wir noch durch Huston. Der Ort ist vor allem durch das Fliegenfischen bekannt. Da wir hier schon nah am Ozean waren, steigen auch die Lachse bis hierher. Wir fuhren weiter und suchten nach einem geeigneten Schlafplatz. Da am nächsten Tag Canada Day war (01.07.), hatten viele Leute frei und fuhren campen. Nach längerer Suche wurden wir dann am Seeley Lake fündig.
Am nächsten Morgen gab es, zur Feier des Tages, Pancakes zum Frühstück. Nach drei Anläufen war Viki zwar relativ sauer, aber die Fertigmischung war gelungen. 😀
Tagesziel war Steward, CA und Hyder, Alaska.
Nach 260km und 3 Stunden im Van, kamen wir in Steward an. Kurz zuvor passierten wir den Bear Glacier und die Strecke schrie förmlich nach Bären. Gesehen haben wir aber leider keinen. In Stewart war nicht viel los. Ein paar Einheimische trafen sich, um den Canada Day zu feiern und wir gingen eine Runde spazieren, um uns die Beine zu vertreten. Dann fuhren wir weiter nach Hyder. Fahrzeit ca. 10 Minuten. Es gibt hier sogar eine Grenzkontrolle.
Hyder selbst ist halb Geisterstadt, halb bewohnt. Hier quartierten wir uns für die Nacht auf dem einzigen Campground im Ort ein. Wir versuchten unser Glück 2x am Fish Creek. Hier kann man, sobald die Lachse die Flüsse hochsteigen, viele Bären beobachten. Wir waren auch hier wenige Wochen zu früh dran.
Während wir am nächsten Tag wieder Richtung Grenzkontrolle fuhren, machten wir noch ein paar Bilder der alten Trading Post und den verlassenen Häusern Hyders. Der Officer an der Grenze war sehr nett und der Grenzübergang kein Problem. Unser nächstes Ziel war Watson Lake. Eine weite Fahrt stand uns bevor, aber wir wollten schnell Richtung Norden. Bevor wir richtig gestartet sind, sahen wir am Straßenrand eine Grizzly Familie. Eine Mama mit gleich 3 kleinen ist selten und wir waren super happy, solch eine glückliche Beobachtung machen zu können.
Nach 660km und 9,5 Stunden Fahrt erreichten wir abends total platt Watson Lake. Nudeln und Lagerfeuer schlossen den Tag ab.
In Watson Lake selbst hängten wir unser Schild im Schilderwald auf, tankten voll und besorgten neues Öl für den Van. In der ersten 4 Wochen hat sich unser Dodge gute 2L Öl reingezogen. Allerdings haben wir auch über 8000km auf der Uhr.
Dann ging die wilde Fahrt weiter Richtung Haines. Wir fuhren erneut durch grandiose Landschaften, sahen 5 Schwarzbären und standen plötzlich vor dem Schild „Welcome to Whitehorse“. Max hatte nicht auf die Karte geguckt. „Es gibt hier nur eine Straße, kann nichts schief gehen!“.
Er war aber davon ausgegangen, dass Haines Junction noch vor Whitehorse kam und hatte kurz einen schwachen Moment. Sollten wir etwa eine Abfahrt verpasst haben?!?!? Spoiler: Wir haben keine Abfahrt verpasst. Lediglich der innerliche Kompass vom Fahrer lag verkehrt.
So bezogen wir am frühen Nachmittag unser Lager in Whitehorse, gingen duschen und nutzten das WLAN. Wir überlegten kurz, ob wir hier zwei Tage bleiben, aber das haben wir uns für einen schöneren Ort aufgespart. Da wir am 11.07. hohen Besuch aus der Heimat in Anchorage einsammeln, müssen wir etwas auf die Einteilung der Zeit und auf der Strecke schauen.
An Tag 29 der Reise war dann unser Ziel Haines, Alaska. Die Fahrt von Whitehorse über Haines Junction nach Haines war bisher mit das schönste Stück unserer Route. Somit waren wir am 04.07 in Amerika, also am Independence Day. Uns war aber nicht bewusst, dass die große Feierei, zumindest hier in Haines, ab Mittag vorbei ist. Schade, aber so konnten wir uns mehr auf den Ort konzentrieren, der wirklich schön war! Ein kleiner Fischerort, gelegen im Fjord der Inner Passage.
Hier schauten wir uns den Hafen an, spazierten durch den Ort und sahen später am Abend noch mehrere Weißkopf Seeadler und eine Elchkuh. Außerdem machten wir ein paar Bilder von uns, dem Van und der Berge im Hintergrund zum Sonnenuntergang. Geschlafen haben wir direkt am Meer auf einem Parkplatz am Straßenrand. Für eine Nacht völlig in Ordnung, zumal hier kaum Verkehr war und das Geräusch des Ozeans super entspannend war.
Am darauffolgenden Morgen verließen wir Haines wieder in Richtung Kluane Lake. Wir fuhren also wieder von Alaska nach Kanada und musste eine Border Station passieren. Auch hier war der Officer sehr freundlich und interessiert an unserer Reise. Somit waren wir wieder in Kanada um kamen nach 2,5-3 Stunden Fahrt am Kluane Lake an. Den Congdon Campground kannten wir schon von unserer Hinfahrt und wollten hier bei tollem Wetter endlich mal wieder zwei Nächte verbringen.
Somit war Zeit für relaxen, Bilder sortieren und Blog schreiben. Gott sei Dank macht das Schreiben hier super viel Spaß und auch die Bilder sind mehr als ein Hobby. Wäre das nicht der Fall, wäre es viel zu zeitintensiv und wir hätten das sehr früh während der Reise an den Nagel gehangen. Umso mehr freuen wir uns über euer Feedback, denn das motiviert natürlich zusätzlich!
Nach den zwei Tagen Entspannung am See, ging es für uns dann weiter über den Alaska Highway in Richtung Tok, Alaska. Wir überquerten die Grenzkontrolle gegen Mittag. Auch hier war die Beamte der Border Station super freundlich und wünschte uns eine tolle Reise. Da uns der Lake View Campground, welcher kurz vor Northway liegt, auf dem Hinweg schon so gut gefallen hat und dieser vor allem kostenlos ist, beschlossen wir uns die Nacht dort zu verbringen, bevor es weiter nach Tok ging.
Heute Morgen ging es dann weiter Richtung Tok. Hier gab es erstmal eine Dusche, die viel länger nicht mehr auf sich hätte warten können. Zudem nutzten wir das WLAN am Visitor Center, um den Blog hochzuladen und all den Internet-Kram zu erledigen. Zudem füllten wir unsere Lebensmittelbox auf.
Damit endet das Kapital „Kanada“ für uns und der erste Monat unserer Reise ist vorbei. Wir werden zeitnah ein kleines Fazit als Blogbeitrag hochladen, in dem wir über Kanada, unseren ersten Reisemonat und wie es uns bisher ergeht, schreiben werden!
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Wie immer, vielen Dank für eure Zeit und bis zum nächsten Mal! Viki & Max
👍🏽
Mit diesem Blog habt Ihr mich absolut abgeholt und mitgenommen – sehr detailliert geschrieben und mit unglaublich schönen Fotos untermalt. Gibt es noch Steigerungen? Ich freue mich bereits riesig auf Eueren nächsten Blog! Weiter so😘
Kann man bessere Fotos machen oder einen schöneren Text schreiben? Ich glaube nicht😊
Habe den Link von eurer Tante Edith, meiner Arbeitskollegin und bin total begeistert! Weiter so! Wünsche euch noch viele weitere schöne Momente und Begegnungen! Passt auf euch auf! LG Maria
Alles aber wirklich alles einfach Traumhaft
Der Blog liest sich so spannend, dass man das Gefühl hat fast dabei zu sein. Danke für die spannende Unterhaltung. Euch eine gute Zeit, bis zum nächsten Eintrag. Liebe Grüße Monika
Liebe Blogger,
wir sind sehr beeindruckt von Eueren Schilderungen, Beobachtungen und Bildgebungen.
Das Gefühl, ein wenig mitzureisen, ist da!
Wir wünschen Euch weiterhin gesunde und sichere Wochen und Monate voller spannender Eindrücke.