Hallo Freunde! 🙂 Willkommen zum sechsten Blogbeitrag zu unserer Reise!
Wie aus den vorherigen Beiträgen hervorgegangen sein sollte, liegt unser Fokus im ersten Monat der Tour auf Kanada. Wir haben die ersten 5 Tage in Anchorage verbracht, um den Van auszustatten und haben im Anschluss die ersten drei Nächte im Van übernachtet. Bis dahin hatten wir schon gut Strecke gemacht und waren kurz davor, die Grenze zu Kanada zu überqueren.
Hier holen wir euch also jetzt ab und schreiben über die ersten Tage in Kanada. Die meisten werden es schon mitbekommen haben, die Grenzkontrolle war super easy und wir sind ohne Probleme nach Kanada eingereist.
Da wir die ersten paar Tage im Van fast kein Empfang hatten, nutzten wir erstmal den Internetempfang der Grenzstation, um ein paar Nachrichten zu versenden und all die sozialen Medien auf den neusten Stand zu bringen.
Bereits weit vor der eigentlichen Grenzkontrolle passiert man die offizielle Ländergrenze zwischen Alaska und Kanada. Hier findet man die gehissten Flaggen beider Länder, ein paar Infotafeln, ein Willkommensschild für alle, die in Richtung Alaska fahren und ein Schild, welches Euch im Yukon begrüßt. Auf der Rückseite des Alaska Schildes kleben unzählige Aufkleber und nun einer mehr.
Kurz hinter der Grenzkontrolle liegt die westlichste Gemeinde in Kanada. Der kleine Ort Beaver Creek beherbergt gerade einmal ca. 100 Einwohner und ist sehr schnell durchquert. Nicht weit hinter Beaver Creek fanden wir dann den Lake Creek Campground und beschlossen, die Nacht dort zu verbringen. In der Natur gelegen bot dieser Platz sogar trockenes, kostenloses Feuerholz. Der Campground war gut besucht von all den Reisenden, die ebenfalls das Abenteuer auf dem Alaska Highway suchten. Für uns gab es an diesem Abend Guacamole mit Baguette und ein paar Marshmallows in Crackern am Lagerfeuer.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg Richtung Kluane Lake. Die Fahrt dorthin war Klasse! Wir hatten gutes Wetter und die Landschaft um uns herum war grandios! Wir überquerten den White River, wo uns zwischenzeitlich ein heftiges Gewitter überraschte. Die 2,5 Stunden Fahrt gingen schnell rum und wir genossen die Aussicht!
In Burwash Landing, der erste Ort am Kluane Lake, hielten wir an der Tankstelle, um uns einen Kaffee zu holen und kurz darauf kamen wir in Destruction Bay an. Hier gibt es lediglich ein paar Einwohner, eine Tankstelle, die gleichzeitig Restaurant, Motel und Shop ist, eine kleine Schule, einen Arzt und viel mehr nicht.
Wir nutzten auch hier das Internet, um Nachrichten zu versenden und zuhause anzurufen. Zudem holten wir uns eine Portion Süßkartoffeln und nutzten die öffentlichen Duschen für $10. Der Versuch unseren Blogbeitrag dort hochzuladen, scheiterte leider.
Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zum Congdon Campground, der direkt am See gelegen ist. Auf dem Weg von Destruction Bay zum Campground sahen wir dann unsere ersten beiden Grizzlys der Tour. Die beiden Bären kamen ein Flussbett runter in Richtung See und querten dann vor uns die Straße. Ein unglaublicher Moment.
Am Campground angekommen machten wir ein Lagerfeuer und Nudeln zum Abendbrot. Als wir satt waren, spazierten wir noch eine Runde über den Platz und entlang am See. Der Kluane Lake ist wirklich klasse gelegen und die Berge drum herum mit den schneebedeckten Spitzen gaben der Kulisse eine ganz besondere Stimmung. Das hier in der Gegend wohl mehrere Bären zuhause sind, wurde uns bewusst, als wir den mit Spannung umzäunten Zeltplatz sahen
Zurück am Van räumten wir alles auf und beschlossen nochmal loszufahren und an der Straße nach Wildtieren Ausschau zu halten. Abends ist die Chance Tiere am Straßenrand beobachten zu können sehr hoch und wir hatten tatsächlich Glück! Wir sahen erst einen einzelnen Grizzly mit sehr hellem Fell. Der Bär überquerte die Straße unmittelbar vor uns und verschwand im Gebüsch. Für ein paar Bilder hat es aber gereicht.
Wir fuhren weiter, nachdem der Bär verschwunden war. Ein besonderes Augenmerk legten wir auf die trockenen Flussläufe, wo wir schon am Nachmittag die beiden Bären entdecken konnten, wurden aber leider nicht fündig. Doch dann, wenige Kilometer vor Destruction Bay, sahen wir erneut zwei Grizzlys direkt an der Straße. Wir vermuteten, dass es sich um dieselben Bären handelte, die wir bereits früher am Tag sehen konnten.
Die Grizzlys ließen sich von unserer Anwesenheit nicht aus der Ruhe bringen. Sie fraßen seelenruhig die Pflanzen am Straßenrand und querten öfter den Highway, um auf die andere Seite zu gelangen. Max konnte viele Bilder schießen, aber besonders die Fotos, die die Tiere in der Mitte der Straße abbilden, waren absolute Wunschbilder.
Wir konnten die beiden Bären sicher über eine Stunde beobachten und fotografieren. Was für ein grandioses Erlebnis.
Nachdem die Bären dann scheinbar satt waren, verschwanden sie im Wald und wir machten uns auf den Weg zurück zum Campground.
Am nächsten Morgen fuhren wir erneut in das Restaurant in Destruction Bay, um zu frühstücken. Wir nutzten das Wlan, um die weitere Route zu planen und ein paar Nachrichten zu versenden und entschlossen uns dann dazu, weiter Richtung Whitehorse zu fahren.
Kurz nachdem wir aufgebrochen waren, ließen wir nochmal die Drohne am See steigen und machten einige Videos und Bilder.
Die Fahrt um den Kluane Lake ist wirklich super schön, weshalb wir des Öfteren zum Anhalten gezwungen wurden, um Fotos zu schießen. Dabei ist uns aufgefallen, dass der See aktuell ziemlich wenig Wasser haben muss. Ein großer Teil lag nämlich trocken und auch als wir über eine kleine Brücke fuhren, war keine Spur von Wasser zu finden.
Bevor wir dann den See hinter uns ließen, sahen wir tatsächlich noch eine Grizzly Dame mit ihrem Nachwuchs. Die beiden waren, genau wie die beiden Bären am Abend zuvor, am Straßenrand unterwegs und fraßen sich an den Pflanzen satt. Was für ein genialer Abschied vom Kluane Lake.
Nächster Halt war Haines Junction. Hier wollten wir eigentlich ein paar Lebensmittel einkaufen, fanden allerdings keinen passenden Laden. Spontan entschlossen wir uns dann dazu ins 1016 Pub einzukehren und etwas zu trinken. Bei unserer kleinen Fahrpause hatten wir eine tolle Aussicht auf die Berge und genossen unser Kaltgetränk.
Nach unserem Boxenstopp setzten wir die Fahrt Richtung Whitehorse fort. Kurz hinter Haines Junction sahen wir dann unseren ersten Schwarzbären der Reise. Wenig später folgten dann die ersten drei Bisons. Einst gab es in Kanada über 2 Millionen Bisons, dann wurden sie fast ausgerottet. Seit wenigen Jahren läuft hier ein Auswilderungsprojekt, was die Population wieder nach oben treibt.
In Whitehorse angekommen fuhren wir erstmal zum Walmart, um uns mit neuen Lebensmitteln einzudecken. Zudem holten wir neues Eis für unsere Kühlbox bei einer Tankstelle, bevor die große Suche nach einem Liquor Store begann. Alkohol gibt es hier nämlich nur in den genannten Stores. Beim Bezahlen der 15 Budweiser Dosen war Max dann auch klar, warum am Regal keine Preise standen. Satte 29€ wurden berechnet. Selbst schuld.
Am Abend checkten wir dann für zwei Nächte im HI Country RV Park ein. Hier hatten wir endlich WLAN, Strom und warme Duschen. Nach fünf Nächten ohne all diese Services eine Wohltat!
Wie der Zufall so wollte, bekamen wir den letzten verfügbaren Stellplatz im Park, welcher genau neben einer deutschen Familie lag, die wir bereits an der Grenze zu Kanada das erste Mal trafen. Seit der Grenze kreuzten sich unsere Wege immer wieder und nun lernten wir uns dann etwas besser kennen. Bis ca. 23 Uhr saßen wir zusammen, bevor es dann ins Bett ging.
Tag 12 unserer Reise begann spät. Erst gegen halb 10 standen wir auf, um in den Tag zu starten. Nach dem Frühstück mit Porridge und Kaffee kümmerte sich Viki um die Wäsche, während Max einen Blogbeitrag weiterschrieb und all die Bilder und Videos ordnete und bearbeitete. Bis 16 Uhr sortierten wir unsere Sachen, machten Ordnung im Van und fuhren dann nochmal los, um etwas von der Stadt zu sehen.
Max wollte unbedingt zur Fischleiter in Whitehorse, vermutete aber, dass man dort saisonbedingt noch keine Lachse steigen sehen würde. Als wir dort ankamen, wurde der Verdacht bestätigt, die Fischleiter war noch geschlossen. Die ersten Lachse des Yukon werden hier erst in einigen Wochen ankommen, nachdem sie aus dem Ozean bis hier her gestiegen sind, um ihre Laichgebiete aufzusuchen.
Wir fuhren also weiter zum Visitor Center in der Stadt. Hier gab es sehr viele interessante Infos zum Yukon, zu den Wildtieren, zur Kultur und allem wissenswertem. In einem Flyer fanden wir dann auch eine kleine Karte mit Overlooks, die in der Nähe lagen. So beschlossen wir, im Anschluss an das Visitor Center, zum Overlook am McIntyre Creek zu fahren.
Nach kurzer Fahrzeit von 15 min kamen wir am Parkplatz des Viewpoint an und nach einem kurzen Spaziergang bot sich uns ein sagenhafter Blick über den Yukon River. Die Landschaft sah wirklich aus, wie gemalt. Der Ausflug hat sich definitiv gelohnt.
Zurück auf dem Campground machten wir uns etwas zu essen und tauschten unsere Tageserlebnisse mit unseren Nachbarn aus. Wir saßen an diesem Abend nicht so lange zusammen, wie am Vorabend, da die Moskitos scheinbar auch in Stimmung für ein größeres Beisammensein waren. Bevor wir aber im Van bzw. im Camper verschwanden, konnten wir unseren zweiten Eintrag in unserem Travel-Freunde-Buch erzielen.
Da Sandra, Anja und Karl-Heinz von Whitehorse aus den Flieger zurück Richtung Heimat nahmen, war dies der letzte Abend zusammen und wir bekamen noch ein paar Sachen wie Kaffee, Zip Beutel und ein paar Getränke, die nicht mehr verwertet werden würden. Besonders haben wir uns aber über das „Goldschürfer-Starterpaket“ gefreut, welches wir mit auf den Weg bekamen. Eine Gewinnbeteiligung bei einem Erfolg wurde festgehalten :D. Nochmal ein dickes Dankeschön und viele Grüße nach Sachsen, falls ihr das hier lest! 🙂
Am nächsten Morgen ging es dann für uns, nachdem wir uns verabschiedet hatten, weiter in Richtung Watson Lake. Auch auf dieser Strecke, für die wir ungefähr 5 Stunden brauchten, sahen wir viele Tiere. Unter anderem konnten wir erneut Bisons sehen. Zudem kreuzten zwei Schwarzbären unseren Weg.
Nach grob 450km erreichten wir also Watson Lake. Dort angekommen hielten wir gleich am berühmten Schilderwald.
Seit 1942 hängen hier Reisende ihre personalisierten Schilder aus aller Welt auf, nachdem ein heimwehkranker Soldat damit begonnen hatte. Wir haben damit gerechnet, dass dort viele Erinnerungen hängen, aber dass es so viele sind, damit hätten wir nicht gerechnet. Einige Schilder aus Deutschland sind auch dabei. Das Schild aus Hückeswagen war dabei das Schild, welches unserer Heimat am nächsten kam. Auf dem Rückweg nach Alaska werden wir dort nochmal vorbeikommen und bis dahin haben wir auch ein kleines Schild vorbeireitet, welches wir dort aufhängen werden.
Am Abend fanden wir dann einen Platz auf dem Watson Lake Campground, machten Feuer und aßen Nudeln und beendeten damit einen weiteren, großartigen Tag.
Am nächsten Morgen begann Tag 14 unserer Reise mit einem schrecklichen Wecker Geräusch. Wir hatten uns den Wecker gestellt, um früh loszukommen. Unser Tagesziel, Fort Nelson, lag erneut 350 km entfernt.
In Watson Lake kauften wir noch flott ein paar Lebensmittel ein und tankten den Van voll. Nach ca. eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir unser Zwischenziel, die Liard River Hotsprings. Für 5$ pro Person besuchten wir diesen wirklich schön angelegten Ort. Auf dem Weg vom Parkplatz zu den heißen Quellen konnten wir eine Elchkuh mit ihrem Nachwuchs beobachten. Der Weg zu den Quellen führt über einen Holzweg ca. 500 Meter durch schöne Natur.
Die Hotsprings an sich waren tatsächlich heiß. Da wir es an diesem Tag so schon wirklich warm hatten, war das Wasser fast zu warm. Man gewöhnte sich nach ein paar Minuten aber an die Temperatur und so genossen wir das Bad für eine gute halbe Stunde.
Die weitere Fahrt führte uns durch eine wunderschöne Berglandschaft. Höhepunkt der Strecke war der Muncho Lake. Der See liegt in den Muskwa Ranges im Norden der kanadischen Rocky Mountains.
Auf unserem Weg sahen wir die ersten beiden Caribous und kurz darauf eine Schwarzbärin mit ihren beiden kleinen.
Am Nachmittag kamen wir dann in Fort Nelson an und folgten der Park4Night App, die uns direkt an das Ufer des Muskwa Rivers führte. Hier machten wir uns noch Burger und saßen eine Weile vor dem Van, bevor wir die Nacht kostenlos im Van verbrachten.
Am nächsten Morgen ging die Fahrt Richtung Süden weiter. Da wir die Berge ab Fort Nelson erstmal hinter uns ließen und die Strecke bis zum Jasper Nationalpark wirklich nicht schön war, fuhren wir an diesem Tag sehr weit und sehr lang. Über 600km rissen wir ab, wobei man die Straßen hier nicht mit einer Autobahn zuhause vergleichen kann. Mehr als 100km/h fahren wir mit unserem Van nicht. Vorbei an mehreren kleinen Städten, Landwirtschaft und viel Verkehr.
Zu dieser Strecke ist lediglich Dawson Creek erwähnenswert, da wir dort den Alaska Highway hinter uns ließen. Der Highway ist 2.237km lang und verbindet die beiden Orte Dawson Creek in Kanada und Delta Junction in Alaska.
Der Strecke hat es in sich und ist ein wirkliches Abenteuer. Wir hatten auf der ganzen Strecke so gut wie kein Empfang, die Straßenzustände sind zwischenzeitlich wirklich hart für den Van gewesen, wir haben viele Tiere und die schönsten Landschaften gesehen und auf traumhaft schönen Campgrounds übernachtet. Eine ganz klare Empfehlung!
Hinter der Stadt Grande Prairie fing es dann langsam wieder an landschaftlich interessant zu werden. Es wurde wieder bergiger, wir würden die Gegend mit dem Sauerland vergleichen. Wir schliefen dann zwischen Grande Prairie und Hinton auf dem Sheep Creek Campground.
An diesem Tag haben wir nicht ein Bild gemacht, was für Max eigentlich schon absolut ungewöhnlich ist. Das zeugt aber von der Tagesetappe.
Alles, was zu diesem 20.06.20224 noch zu sagen bleibt, ist, Happy Birthday Mama Helena und Cousin René. Wir hätten den Tag so gerne mit Euch verbracht und gefeiert. Zumal es Renés 30. Geburtstag war. Fühlt euch gedrückt! Wir denken an Euch und feiern gemeinsam nach!
An Tag 16 unseres Abenteuers fuhren wir mit großer Vorfreude auf die Rocky Mountains zu. Von unserem Campground bis zum Jasper Nationalpark waren es noch 220km. In Grande Cache tankten wir nochmal voll und nutzten eine öffentliche Dusche, um uns frisch zu machen und im William A. Switzer Provincial Park fanden wir zum Frühstück den ersten See mit Vorgeschmack auf das, was uns erwartete.
Hier fiel uns leider auch auf, dass wir unsere einzigen Sneaker, die wir mithatten, auf dem Sheep Creek Campground vergessen hatten. Dieser lag jetzt über 2 Stunden zurück, weshalb wir kurze Zeit etwas angefressen waren, bis wir darüber lachen konnten.
Und dann war es endlich so weit, wir erreichten den Jasper Nationalpark und die Rocky Mountains. Es war eine lange, weite Fahrt bis hierher, die sich definitiv gelohnt hat. Wir sind super happy, dass mit unserem Van „Pepper“ alles klappt und das Wetter so gut mitspielt. Über unseren Aufenthalt im Jasper NP und in Banff erfahrt ihr dann im nächsten Blogbeitrag mehr. Bis Bald! 🙂
Das lange warten auf diesen Beitrag hat sich echt gelohnt🥰 – toller Bericht und sehr schöne Fotos. Hoffentlich kommt der nächste Beitrag schneller😉😘
Drücke Euch ganz dolle…
Hallo ihr beiden,Es ist alles wie ein Märchen,einfach Wundervoll.Was ihr in dieser kurzen Zeit schon erleben durftet,grandios.Weiterhin so viel Glück. Und wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Beitrag. Heide und Frank